Sie war Nonne, gebildet und adlig, floh unter Todesgefahr aus dem Kloster, um Ehefrau und Mutter zu werden und suchte sich ihren Mann selber aus.

Dem Reformator Martin Luther ließ sie ausrichten: "Sagt ihm, ihn würde ich nehmen."

In jahrelangen Recherchen erkundete die Autorin Karin Jäckel als promovierte Kunsthistorikerin das Leben der Katharina von Bora. Archivalische Materialien, zeitgenössische Malereien, Luthers Briefe und Tischreden, Schriften seiner Mitreformatoren und katholischen Gegner sowie Ruinen und zu Museen umgewandelte Lebensorte ergaben ein lückenhaftes und dennoch überzeugendes Charakterbild einer klugen, selbstbewussten und ungemein mutigen, zupackenden Persönlichkeit.

In ihrem biographischen Roman zeichnete Karin Jäckel das außergewöhnliche Leben der Katharina von Bora als Klosterschülerin, Nonne, heiratslustige Dame, Ehefrau Luthers und Mutter ihrer gemeinsamen Kinder nach.

Am Donnerstag, dem 27. Oktober, lud das AutorenNetzwerk Ortenau-Elsass um 19 Uhr zu einem spannungsreichen Abend mit „Wortkunst im Krimi“ in die Mediathek Gengenbach ein.

Getreu dem Motto „Aus der Region für die Region“ lasen fünf aus der Ortenau stammende Autorinnen und Autoren aus ihren eigenen Werken, deren Handlung zwischen Schwarzwald und Elsass spielt.

Heidrun Hurst, deren Bücher in gedruckter und digitaler Form bei namhaften Verlagen veröffentlicht werden, schreibt historische Krimis. Sie las den Prolog ihres neusten Werk "Die Kräutersammlerin und der junge Flößer" und sorgte damit für Gänsehaut im Publikum.

Die Fessenbacher Autorin und dortige Buch-Lädele-Inhaberin Ursula Hass fehlte krankheitsbedingt. Geistig war sie dennoch dabei, denn Karin Jäckel las stellvertretend einige Krimi-Passagen aus der Kommissar-Kirsch-Serie. Als Kommissar Kirschs heißgeliebte Moni die "blutverkrustete Hand" an ihrem Picknickplatz entdeckte, war es mit der  geplanten Idylle beim "Balzer Herrgott" ebenso aus wie mit der Dame, zu der die Hand gehörte. Der Buchtitel "Von Wölfen und Schafen" lässt wenig Gutes ahnen.

Bei dem in Sulz am Neckar wohnhaften, doch im badischen Bühl aufgewachsenen Autor  Günter Neidinger ging es um Fliegenpilze, an deren Gift eine hübsche junge Tote im Hochmoor auf der Hornisgrinde nicht gestorben sein kann. Zwei Schulkinder aus einem Landschulheim entdecken sie inmitten vieler Fliegenpilze. Als wäre eine Tote nicht genug, wird kurz darauf an der Schwarzenbach-Talsperre eine weitere Leiche aufgefunden. Ein schwieriger Fall für den kauzigen Baden-Badener Kommissar Doninger und seine attraktive Mitarbeiterin Mertens.

Gerd Zimmermann alias Jo Specht, Gengenbacher Journalist und Autor, präsentierte sich mit einem Auszug aus seinem ersten noch unveröffentlichten Schwarzwald-Krimi, der künftig in Serie bei einem regionalen Verlag erscheinen wird. 

Karin Jäckel, Gründerin und Leiterin des AutorenNetzwerks, ist Autorin und Verlegerin. Sie schreibt Romane, Biographien, Kinder- und Jugendbücher für bekannte Verlage und moderierte den Abend.

Im Anschluss an die Autorenlesungen hieß es „Fragen an die Autorinnen und Autoren“ und läutete eine interessante Gesprächsrunde mit dem Publikum ein.