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Presse-Nachbericht
Die Dorfbrätsch
Am Mittwochabend, dem 11. Mai, um 19 Uhr lud das AutorenNetzwerk Ortenau-Elsass wieder zu einem unterhaltsamen Abend mit Wortkunst und Musik in das Atelier der Illenau Werkstätten in Achern ein.
„Die Dorfbrätsch“ lautete das Motto des Abends, an dem die komischen Irrungen und Wirrungen zwischen Gesagtem und Verstandenem in Mundart und auf Hochdeutsch aufs Korn genommen wurden.
Mit dem aus Fessenbach stammenden und in Lahr lebenden Ludwig Hillenbrand, einem der bekanntesten Mundart-Autoren der Ortenau, gab's „A Schwätzle uff alemannisch“ und „ebbs meh“.
Gerd Birsner, Musik-Poet, Sänger und Gitarrist aus Kehl, zwackte sich die Zeit für seinen Auftritt von seiner Organisationsarbeit des Gengenbacher Kultursommers ab und wartete dem Publikum mit seinen badischen Gschichtle und Liedele auf, die selten zu missverstehen sind.
Den hochdeutschen Part des Abends brachte der Acherner Stadtpoet Klaus Huber mit Sinnsprüchen und Versen ein. Sein Vortrag begann mit einer badischen akzentuierten Ansprache, in der er darlegte, warum er als "nach der Schrift "schreibender Autor etwas Bauchweg habe, bei einer Veranstaltung zum Motto "Die Dorfbrätsch" aufzutreten. Seine Texte fügten sich jedoch nahtlos ins Thema ein. Aufs erste Hinhören heiter, offenbarten sie doch ihren tieferen Hintergrund als Rat und Lebenshilfe lfür diejenigen, die der spitzen Zunge der Dorbrätsch zum Opfer fallen und zum sogenannten Mobbingopfer werden.
Beim abschließenden Gewinnspiel, bei dem zu erraten war, wie viele und welche Märchen in einem von Karin Jäckel verfassten "Schüttelmärchen" enthalten waren, ging eines der druckfrischen Exemplare des Werks "Ein Lebenskosmos in Sonetten" an die stolze Gewinnerin. Von neun eingearbeiteten Märchen hatte sie acht richtig erraten. Der im Publikum anwesende Autor Helmut Hannig schrieb ihr gern eine Widmung in sein Werk und trug anschließend auf Wunsch der Moderatorin eines seiner Sonette vor.
Karin Jäckel, Autorin und Verlegerin aus Oberkirch, moderierte den Abend und flocht dabei nicht nur ein launiges Zitat zum Thema "Gesagt, Gehört, gehörig missverstanden", sondern auch eine Slapstick-Geschichte aus eigener Feder über ein missverständliches Telefonat ein.
In langer Reihe lagen sie am Renchdamm, die vielen steingemalten Grüße, als der erste Corona-Lockdown Distanz anordnete. In dieser Zeit fanden sich die ersten der Steingrüße am Renchdamm ein und wurden täglich mehr.
Die Mitglieder des AutorenNetzwerks Ortenau-Elsass griffen die wunderbare Idee gern auf und ließen die Steine erzählen.
Zauberhafte, lustige, ironische, spannende, nachdenkliche, freche - Geschichten aller Arten kamen dabei heraus.
Als besonderer Ohrenschmaus war die Raben-Geschichte zu hören, mit der die begabte Nachwuchsschriftstellerin Emira Peckolt aus Offenburg im Jahr 2021 beim Leserabe-Schreibwettbewerb des Fördervereins der Mediathek Oberkirvh e.V. und des AutorenNetzwerks den "Sonderpreis Vielversprechendes Talent" in der Altersgruppe 15+ gewann.
Ein herzliches Dankeschön sagen wir Gerhard Hahn, der uns freundlicherweise eines seiner, wie er sagt, schönsten Videos zur Verfügung stellte, das er zusammen mit seinem Enkel von den Steinen an der Rench aufgenommen hat.
Als besonderen persönlichen Service bietet G. Hahn sein Video auch in Pflegeheimen, in der Tagespflege für betreutes Wohnen und bei Seniorentreffen an. Hier kann man seinen youtube-Kanal aufrufen.
Fotos: Gerhard Hahn, Klaus-Peter Jäckel, Karin Jäckel