(c) Magomed Davudov, Sultan Kushanashvili. Erado Daci, Rana Abdi
(Von der Lehrerin Frau Weidt korrigierte Abschrift des handschriftlichen Schülertextes)
Es waren zwei Brüder Sultan und Muchammad und ihre Freundin Rana. Rana und Muchammad waren schon fertig mit der Schule. Muchammad arbeitete bei der Polizei und Rana war Chefköchin. Sultan war der Jüngste und ging in die 8. Klasse.
Rana und Muchammad verdienten so viel Geld, dass sie nach einem Jahr ein altes Haus kaufen konnten. In dem Haus war ein Zimmer, da war die Türe zugemauert. Dieses Zimmer lag neben Sultans Zimmer.
Nach ungefähr einem Monat kamen komische Geräusche aus dem Zimmer. Sie warteten eine Woche, aber die Geräusche hörten nicht auf.
Sultan und Muchammad versuchten zuerst mit einer Schaufel, die Mauer kaputt zu machen. Dann entdeckten sie, dass hinter der Mauer noch eine verschlossene Türe war. An der Türe waren drei alte Schlösser. Muchammad und Sultan versuchten mit ihrer Schaufel, die Schlösser zu zerschlagen. Aber es ging nicht. Dann nahmen sie einen Bohrer. Aber der Bohrer ging kaputt. Und dann suchten sie ihre Flex. Aber das ging auch nicht.
Dann hatte Sultan eine Idee:
„Komm, Muchammad. Bohre ein Loch in die Türe. Dann kann ich meine Hand durchstrecken und die Türe von innen öffnen.“
Und so geschah es.
Vor ihnen lag eine andere Welt. Alles war abgestorben.
„Du, Muchammad, wir haben einen neuen Planeten entdeckt! Ich nenne ihn Planet Deam“, sagte Sultan.
Auf einmal kamen vor ihnen viele Alien-Hände voller Narben aus dem Boden. Die Hände versuchten, nach den Brüdern zu greifen und sie zu sich zu ziehen.
Die beiden schrieen. Da kam Rana an die Türe gerannt und gab ihnen zwei Pfannen durch das Loch in der Türe.
Die eine Pfanne war voll kaukasischem Essen und die andere Pfanne war leer.
Damit schlugen sie auf die Hände, aber es half nichts.
„Vielleicht haben die Aliens Hunger?“, fragte Sultan und gab ihnen von dem kaukasischen Essen. Da wurden die Aliens auf einmal ganz lieb.
(Ab hier erzählte Erato auf Englisch weiter und wir versuchten, seine Geschichte zu übersetzen.)
Einer der Aliens verriet ihnen ein Geheimnis:
„Wir sind von einer Hexe verzaubert worden und sind deshalb zu Aliens geworden. Könnt ihr die Hexe finden und ihr den Zauberstab wegnehmen und uns befreien?“
Von einem Zauberpilz erfuhren die Brüder, dass sie die Hexe mit einem anderen Zauberstab besiegen könnten, der von einem Drachen bewacht wurde… und dass die Hexe in einer Burg am Ende des Planeten wohnt.
Heimlich schlichen sie sich an die Drachenhöhle heran und warteten, bis der Drache einschlief. Dann nahmen sie ihm den Zauberstab weg.
Neben dem Zauberstab lag ein schöner Schatz. Den wollten sie auch mitnehmen. Aber sobald sie ein Goldstück berührten, fing die ganze Höhle an zu zittern und der Drache wachte auf.
Wütend spuckte er Feuer und Sultan und Muchammad entkamen ihm gerade noch.
Um die Drachenhöhle herum lebten viele Vögel. Das waren die Spione der Hexe. Schnell flogen sie zu der Hexe und berichteten ihr, dass ihr Wächter-Drache den Zauberstab verloren hatte. Da ließ die Hexe vor ihrer Burg einen verwunschenen Wald wachsen.
Sultan und Muchammad verfingen sich in den Baumwurzeln und konnten nicht mehr weiter gehen.
In der Nacht kamen Vampire angeflogen, die ihr Blut aussaugen wollten. Da gab ihnen Muchammad von dem kaukasischen Essen und die Vampire wurden ganz lieb und befreiten sie sogar von den Baumwurzeln.
Sie überraschten die Hexe in ihrer Burg und konnten sie mit dem Drachen-Zauberstab versteinern und ihr den anderen Zauberstab wegnehmen. Dann machten sie sich auf den Rückweg und erlösten mit den Zauberstab die Aliens.
Auch der Planet Deam verwandelte sich, nachdem der Hexenfluch aufgelöst war: Alles blühte und es gab viele Bäume und frisches Wasser.
Sultan und Muchammad kehrten durch die Spiegeltüre in ihr eigenes Haus zurück. Sie waren froh, dass sie die Abenteuer auf dem Planeten Deam gut überstanden hatten und Rana wiedersahen.
Was hätten sie nur ohne ihr kaukasisches Essen gemacht?
Autor*innen:
Magomed Davudov (12 Jahre)
Sultan Kushanashvili (11 Jahre)
Rana Abdi (13 Jahre)
Erado Daci (14 Jahre)
Danke an Hamo aus der 7a, der für Rana übersetzte (Deutsch-Kurdisch)
und seine Lehrerin Frau Dannemann, die erlaubte, dass er stundenweise in die VKL kam.
in der Grundschule Grimmelshausen in Renchen am 25. Juli 2019
Bürgermeister Bernd Siefermann gratuliert Julia Schäfer (10 Jahre) zu ihrem Sonderpreis und ihrem ersten selbst geschriebenen Buch.
Die junge Nachwuchsschriftstellerin im Interview mit der Autorin Karin Jäckel.
Souverän beantwortete Julia Schäfer Fragen zu ihrer Person, ihrem Lieblingshobby Schreiben und wie sie ihre Geschichten entwickelt. Dabei zeigte sich, dass sie gern Autorin werden würde. Dazu wünschen wir vom AutorenNetzwerk Ortenau-Elsass ihr ganz viel Glück und Erfolg!
Schulleiterin Waltraud Bär ehrt Julia Schaefer sowie Sophia und Maximilian Straub für Text und Illustration der Geschichte "Krokofil und die Reise zum Wüstenpalast" mit der Veröffentlichung als Bilderbuch.
Als Teil des Sonderpreises wurden im Rahmen der Preisverleihung Autorenlesungen für alle Schüler/innen von Ronja Erb und Brigitte Gutmann dargeboten.
Einmal um die Welt
(c) Julia Schaefer
Einleitung
Hallo, ich bin Sami ein Wanderfalke. Hier in diesem Buch habe ich all meine abenteuerlichen Erlebnisse aufbewahrt. Ziemlich spannend war es, als ich über eine Savanne flog, oder als ich eine einsame Insel mitten im Mittelmeer entdeckte. Lest einfach selbst!
Kapitel 1
In Deutschland
Meine Reise startete ich in Deutschland, einem sehr schönen Land. Als ich gerade über einem Wald flog, zischte plötzlich etwas knapp an meinem Schnabel vorbei. Verwundert sah ich mich um. Da entdeckte ich einen komisch gekleideten Mann. Ich erschrak, als ich sah, dass er mit einem Gewehr auf mich zielte. Ich taumelte rückwärts und sauste zu Boden. Als ich so da unten lag und in den Himmel blickte, dachte ich nur sehnsüchtig ans Fliegen. Auf einmal näherte sich mir ein Mensch und nahm mich mit. Er brachte mich in eine Auffangstation, wo ich wieder aufgepäppelt wurde. Dort machte ich auch die Bekanntschaft mit einem Wanderfalkenmädchen. Es sah so hübsch aus mit ihren leuchtend blauen Augen, dass ich mich sofort in sie verliebte.
Ich fragt sie: „Wie heißt du?“ Sie antwortete: „Lea“.
Lea schien mich auch zu mögen, denn sie fragte mich:
„Willst du auch nach Afrika?“
Weil ich gerne einmal nach Afrika wollte, antwortete ich: „Ja“.
So machten wir uns gemeinsam auf den Weg.
Kapitel 2
Auf dem Weg nach Afrika
Wir flogen über Wiesen und Felder, Flüsse und Seen, Häuser und Städte, flogen sogar über hohe Berge, bis wir schließlich ans Meer kamen. Die Reise war so schön.
Einmal sah ich einen Zoo in dem Tiere in engen Gehegen eingesperrt waren und dachte mir: „Ach ist es schön, frei zu sein.“
Wir flogen weit aufs Mittelmeer hinaus, denn wir wollten von Italien aus bis nach Afrika. Hoch über dem Meer schauten wir auf die Wellen, als plötzlich ein Gewitter aufzog. Das Tempo unseres Fluges beschleunigten wir, doch da geschah etwas, was mich verzweifeln ließ. Meine neue Freundin fing plötzlich an zu taumeln und stürzte schließlich in die Tiefe. Mutig flog ich hinterher. Doch was war das? Sie flog nicht wie erwartet zu mir hinauf, sondern trieb leblos auf dem Meer. Sofort versuchte ich sie hochzuheben, was leichter gesagt als getan war. Ich hievte sie aus dem Wasser und setzte sie auf meine Schultern. Zum Glück konnte ich noch fliegen und so erhob ich mich in die Lüfte. Als ich mich kaum noch in der Luft halten konnte, entdeckte ich eine einsame Insel. Mit letzter Kraft landete ich dort.
Zum Glück war Lea bald wieder bei Bewusstsein und erklärte mir zu meinem Erstaunen, dass ihr die Insel neu war, obwohl sie schon viel in der Welt herumgekommen war. Wir erkundeten die Insel und entdeckten darauf einen Vulkan, der zum Glück nicht ausbrach. Und ein hübsches Wäldchen. Auf der Insel war es auch viel wärmer als in Deutschland.
Schließlich ging es wieder los. Wir flogen weiter und weiter. Unter uns sahen wir Delfine und Wale, ja sogar einen Blauwal hatten wir entdeckt. Es war einfach wunderschön das leuchtend blaue Meer unter uns zu sehen.
Als wir schließlich nach drei Tagen Dauerflug an das afrikanische Festland kamen, war ich völlig erschöpft.
Kapitel 3
Endlich in Afrika
Endlich hatten wir unser Ziel erreicht und wir ließen uns erschöpft nieder. Als nächstes wollten wir eine Savanne besuchen. Da geschah etwas, mit dem wir nicht rechneten: Am Rande der Savanne wollten wir eine Pause machen und so plauderten wir gemütlich. Deshalb sahen wir leider erst zu spät, dass sich uns ein Löwe näherte. Fast hätte er meine Freundin erwischt. Zum Glück konnten wir gerade noch ausweichen.
Um den Schrecken beiseite zu schieben erhoben wir uns und drehten eine Runde. Als wir am Himmel entlangsegelten, sahen wir mehrere Sachen. Einmal verfolgten wir gespannt, wie ein Gepard eine Gazelle verfolgte und verspeiste. Ich sah auch ein Krokodil, dass versuchte, einen Büffel zu erlegen. Einmal flogen wir über eine Herde Zebras und mir wurde schummrig, als ich die vielen Streifen sah. Es war sehr schön.
Am Abend ließen wir uns auf einem riesigen Baum nieder. Eine rot leuchtende Sonne ging unter. Doch wir konnten nicht schlafen, denn ein strahlender Nachthimmel erschien über uns. Schließlich nickte ich doch ein.
Schluss
Wenn ich zurückdenke an die vielen Erlebnisse und wie viele Tiere ich gesehen hatte, die ich in Deutschland wohl kaum einmal gesehen hätte, bin ich froh, dass ich das erleben konnte. Ich habe auch gelernt, dass schlimme Dinge passieren können und bin froh, dass wir dem Löwen nicht in die Pfoten kamen.
Ja, und wenn ihr wissen wollt, wie es weitergeht, dann könnt ihr mir einen Brief schicken.
Sami
Ein Traum, der zum Himmel führt
Kira ist 12 Jahre alt. Sie lebt in Mannheim und geht auf eine Schule in einer etwas kleineren Stadt in der Nähe. Kira hat dunkelbraune, lockige Haare, die immer etwas nach Wiese riechen, da sich Kira oft mit ihrem Hund Dolly auf der Wiese neben ihrem bunt gestrichenen Gartenhäuschen herumrollt.
Doch gestern war alles anders. Denn ihre Oma ist gestorben. Oma Gina war ihre letzte Oma, denn vor drei Jahren ist Kiras andere Oma ebenfalls gestorben. Letztes Mal und auch dieses Mal wieder haben ihre Eltern versucht, sie zu trösten, indem sie ihr sagten, dass sie nur in der Nacht in den Himmel schauen müsste. Dann würde sie einen neuen Stern sehen, der ihr zuzwinkert. Das sei dann Oma. Kira glaubte zwar nicht wirklich dran, doch es half ihr, wenn sie sich das vorstellte.
Doch Kira würde ihre Oma noch so gerne ein letztes Mal sehen, denn als sie sie das letzte Mal gesehen hat, haben sie sich fürchterlich gestritten, nur wegen einer zerbrochenen Vase. Und Kira würde sich so gerne entschuldigen oder wenigstens verabschieden.
Heute war Kira in der Schule ganz und gar abwesend. Jetzt liegt sie auf der Wiese und schaut in den Himmel. Doch noch ist der Himmel zu bewölkt, um Sterne zu sehen.
Auf einmal kommt ein starker Windstoß, der Kira mit sich reißt und herumwirbelt. Kira schließt die Augen, da sie etwas Höhenangst hat. Als sie ihre Augen wieder öffnet, steht sie auf etwas Flaumigem, Weichem, Warmem, das wie eine Wolke aussieht. Aber das kann ja gar nicht sein, denn Wolken bestehen ja aus kleinen Wassertropfen und nicht aus Zuckerwatte, wie es Kira früher immer gedacht hatte.
Hier war einfach nichts, wie Kira verzweifelt nach Stunden Fußmarsch feststellen musste. Kira ließ sich erschöpft auf den Boden fallen. Sie fühlte sich wie in einem Labyrinth, nur ohne Ausgang. Kira probierte, ob das, das sie für eine Wolke hielt, nach irgendetwas schmeckte, und es schmeckte tatsächlich nach Zuckerwatte, nur etwas weniger süß. Auf einmal kam Kira ein Geistesblitz. Sie träumte das alles nur. Doch es war alles so real, deshalb war sich Kira unsicher.
Kira wollte nochmals versuchen, jemanden zu finden. Doch nach wenigen Metern fiel sie durch die flaumige Wolkendecke und fiel immer tiefer und tiefer. Unter sich sah sie viele Wolken, doch immer, wenn sie versuchte, auf einer zu landen, fiel sie hindurch. Das Fallen schien kein Ende zu haben, doch sie landete weich auf einer Wolke. Kira rappelte sich auf und lief los.
Wieder lief sie lange. Wie lange, wusste sie nicht, doch sie wusste, dass es bestimmt mehrere Stunden gewesen sein mussten. Wieder fiel sie durch die Wolkendecke und wieder landete sie weich und wieder rappelte sie sich auf. Das wiederholte sich so oft, dass sich Kira irgendwann nicht mehr auf den Beinen halten konnte und sie fiel um. Sie war ohnmächtig oder schlief, das wusste sie nicht.
Als sie ihre Augen wieder öffnete, lag sie in einer Hütte. Doch niemand war da. Also stand sie auf und schaute aus dem kleinen runden Fenster, das helles Licht in die Hütte brachte. Kira sah die Erde, die ruhig und still in der Ferne lag. Dennoch war Kira so nah dran, dass sie ihr eigenes buntes Gartenhäuschen und die Wiese sehen konnte. Aber was sie fast zu Tode erschreckte, war sie selbst, die reglos auf der Wiese lag. War sie etwa tot? Oder schlief sie doch nur? Oder…?
„Hallo, Kira, mein Schätzchen“, riss sie eine Stimme aus den Gedanken. Kira kannte diese Stimme. Es war die Stimme ihrer Oma. Kira brachte kein Wort hervor.
Doch offensichtlich hatte Kiras Oma ihre Frage gesehen, denn sie sagte: „Kira, du musst dich nicht fürchten. Du bist noch am Leben.“
„A-a-also schlafe ich?“, brachte Kira hervor.
Doch ihre Oma antwortete ihr nicht, sondern entschuldigte sich für den Streit und Kira entschuldigte sich ebenfalls. Kira und ihre Oma sprachen sich aus, und als Kira die Frage stellte, wie sie wieder nach Hause käme, lag sie auf einmal wieder auf der Wiese neben ihrem bunt gestrichenen Gartenhaus.
Kira war alles sehr real vorgekommen. Und am nächsten Tag bei der Beerdigung erinnerte sie sich an einen Satz, den ihr ihre Oma im Himmel gesagt hat: „Der Körper ist nur eine Hülle. Er ist auf der Erde brauchbar, im Himmel lassen wir ihn zurück“.
Kira wusste jetzt, immer, wenn sie in die Wolken schaute, dass ihre Oma immer bei ihr ist.